ECHT – EMPOWERED – ERFOLGREICH

Interview mit Dr. Herta Stockbauer

Eine Karriere kann man nicht bis ins kleinste Detail vorausplanen. Im Gespräch verrät Mag. Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS, welche Hürden es für Frauen in Führungspositionen gibt und warum es sinnvoll ist, sich die eigenen Ziele bewusst zu machen.

Egal ob nach dem Studium oder der Ausbildung – der Einstieg ins Berufsleben ist nicht selten verbunden mit bestimmten Vorstellungen darüber, wie der eigene Werdegang erfolgreich bestritten werden kann. Aber was bedeutet es eigentlich, „Karriere zu machen“, und ist Erfolg für jeden dasselbe? „Nein”, findet Stockbauer. Erfolg, betont sie, sei für jeden etwas ganz Individuelles. „Was ich für mich als Erfolg definiere, kann etwas ganz anderes sein als das, was eine andere Person als Erfolg sieht. Erfolg ist immer etwas sehr Subjektives.” Für sie selbst, so Stockbauer, ist Erfolg das Erreichen der selbstgesteckten Ziele. „Wenn ich auf meine Ziele blicke, war ich sehr erfolgreich, vielleicht sogar mehr als gedacht, aber dazu gehören auch Rückschläge, die mit einem sehr intensiven Berufsleben verbunden sind.”

Nicht nur subjektiv kann Stockbauers Weg als erfolgreich beschrieben werden. Als eine der Topmanagerinnen Österreichs hat sie klassisch „Karriere gemacht”. Doch der Karrierebegriff unterliegt einem Wandel und wird neu definiert: „Unser klassischer Karrierebegriff bedeutet im Grunde genommen, Verantwortung in einer großen Organisation zu übernehmen und in dieser Hierarchie der Verantwortung am Ende ganz oben zu stehen. Hierarchien sind flacher geworden und werden flacher, man arbeitet mehr in temporären Teams, also dieser klassische Karrierebegriff bröckelt ein bisschen.”

Ziele sollten unabhängig vom Berufsweg sein

Einen Karriereweg vorzuzeichnen, findet Stockbauer wenig sinnvoll. „Man sollte neuen Erfahrungen offen und positiv gegenüberstehen und sich in verschiedenen Bereichen ausprobieren. Ich glaube, man kann mit 20 oder 25 Jahren gar nicht so richtig einschätzen, was es bedeutet, Vorständin zu sein und wie der Weg dorthin aussieht.” Wichtiger sei es, sich Ziele zu setzen, die unabhängig von einer bestimmten Position oder Berufsbezeichnung sind. Für Frauen, findet Stockbauer, sei vor allem das Ziel der Selbstbestimmung wichtig. „Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem viele Frauen nicht berufstätig waren und nicht die Chance hatten, einen Erwerbsberuf auszuüben. Ich habe gesehen, zu welchen Abhängigkeiten das führen kann.” Selbstbestimmt zu leben sei nur möglich, solange man auch finanziell auf eigenen Beinen steht.

Teilzeit ist keine Lösung

Teilzeitmodelle sind für Stockbauer daher keine geeignete Lösung, um mehr Frauen in Führungspositionen zu sehen. „Viele Frauen sind mit Homeoffice einer großen Doppelbelastung ausgesetzt. Die Familienarbeit übernehmen, auch wenn beide Partner zuhause sind, überwiegend die Frauen. Das bereitet Sorgen, und wir müssen uns bewusst machen, dass Homeoffice für die Karriere nachteilig sein kann.” Schon jetzt ist die Sichtbarkeit eine Schwierigkeit bei Frauen, die Arbeit im Homeoffice würde dieses Problem nur verstärken, argumentiert Stockbauer. Teilzeit sei eine gute Möglichkeit, Familie und Beruf besser zu vereinen, Karriere lasse sich jedoch mit diesem Modell eher schwer machen, findet die BKS-Vorstandsvorsitzende. Problematisch ist hier auch die eingeschränkte Selbstbestimmtheit im Alter. Frauen, die ihr ganzes Leben in Teilzeit arbeiten, vielleicht sogar Führungspositionen übernehmen, übernehmen viel Verantwortung, leisten viel, doch die Pension fällt durch die Arbeit in Teilzeit trotzdem klein aus.

Perspektivwechsel für mehr Selbstvertrauen

Verantwortlich sind dafür auch die gesellschaftlichen Strukturen. „Als Frau wird man durch seine soziokulturelle Umgebung geprägt, ob man möchte oder nicht.” Man dürfe nicht verkennen, so Stockbauer weiter, dass sich in den letzten Jahren viel getan habe und es für Frauen immer einfacher wird, ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben zu führen. Ausgenommen sind von dieser Aufgabe auch die Arbeitgeber nicht. „Soziokulturelle Unterschiede bewusst zu machen, die eigene Biografie aufzuarbeiten und Perspektiven aufzuzeigen, da möchten wir ansetzen”, erklärt Stockbauer die auf Frauen zugeschnittenen Karriereprogramme der BKS. Es sei nicht das Ziel, nur klassisches Führungsverhalten zu vermitteln, sondern Selbstbewusstsein und Mut zu fördern. „Geht es darum, Karrieremöglichkeiten wahrzunehmen, sind viele Frauen noch zu zögerlich und trauen sich nicht, einen Schritt zu wagen, der vielleicht früher kommt als geplant”, beobachtet Stockbauer. Helfen können dabei auch Mentoren und das eigene Netzwerk. Der Austausch mit einem Sparringpartner ermöglicht neue Perspektiven auf die eigene Situation und kann entscheidenden Einfluss auf die persönliche Entwicklung haben. Was kann also bestmöglich den Erfolg der eigenen Karriere beeinflussen? Für Stockbauer eine eindeutige Sache: „Es ist wirklich wichtig, ein Gespür dafür zu bekommen, welche Vielfalt das Berufsleben bietet. Offen sein für Neues, Mut haben, Entscheidungen zu treffen und sich der eigenen Situation bewusst sein, das ist sicher hilfreich. Nicht weniger wichtig ist es, sich ein Netzwerk sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens aufzubauen und bereit zu sein, sich weiterzubilden. Ein Universitätsabschluss ist eine gute Basis, aber für eine gute Karriere braucht es mehr.”


„Mein Ziel war und ist es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“

Im Interview mit dem Bankenverband verrät Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank AG, warum Selbstbestimmung für Frauen ein wichtiges Thema ist und worauf es bei der Gestaltung der eigenen Karriere ankommt.

Herta Stockbauer im Interview mit Valeska Grond-Szucsich
 

Grond-Szucsich: Im Rahmen unserer Gender Diversity-Initiative sprechen wir immer wieder über Vorbilder. Für viele sind Sie ein Vorbild. Vielen Dank, dass Sie da sind.

Stockbauer: Danke für die Einladung, ich freue mich, im Rahmen dieser wertvollen Initiative meine eigenen Erfahrungen teilen zu dürfen.
 

Grond-Szucsich: Sie sind eine der erfolgreichsten Managerinnen in Österreich. Betrachtet man Ihren Karriereweg, ging es ja eigentlich immer nur in eine Richtung: bergauf. Seit 2014 sind Sie Vorstandsvorsitzende bei der BKS Bank. Haben Sie sich das Ziel, Vorständin zu werden, schon zu Beginn Ihrer Karriere gesteckt?

Stockbauer: Den expliziten Wunsch, Vorständin einer Bank zu werden, hatte ich nicht. Ich glaube, man kann mit 20 oder 25 Jahren gar nicht so richtig einschätzen, was es bedeutet, Vorständin zu sein und wie der Weg dorthin aussieht. Mein Ziel war und ist es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schon als junge Frau war mir das sehr wichtig. Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem viele Frauen nicht berufstätig waren und nicht die Chance hatten, einen Erwerbsberuf auszuüben. Natürlich hatten diese Frauen unglaublich viel Arbeit, aber keine bezahlte, sondern Familien- und Pflegearbeit. Ich habe als junge Frau gesehen, zu welchen Abhängigkeiten das führen kann und habe mir sehr früh vorgenommen, mein gesamtes Leben finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Nur dann ist ein selbstbestimmtes Leben wirklich möglich.
 

Grond-Szucsich: Die Selbstbestimmtheit ist für viele Frauen ein wichtiges Thema, dabei schwingt, wie sie es selber ja angesprochen haben, die finanzielle Unabhängigkeit mit. Ist das Ziel der Selbstbestimmung eine gute Basis für eine Karriere?

Stockbauer: Es war definitiv eine wichtige Zielsetzung, die mich bei allen beruflichen Entscheidungen begleitet hat. Dazwischen gibt es natürlich immer wieder Abzweigungen, die man so nicht planen kann. Solange man aber das große Bild vor Augen hat, kommt man am Ende glaub ich schon dort an, wo man hinmöchte.
 

Grond-Szucsich: Hatten Sie dabei Vorbilder?

Stockbauer: Ja schon, immer wieder. Sehr beeindruckt hat mich Maria Schaumayer, die eine sehr beachtliche Karriere hingelegt hat. In der jüngeren Zeit habe ich dagegen gerne auf Frau Merkel gesehen, die zwar keine Managerkarriere gemacht hat, aber eine unglaubliche politische Karriere. Sie hat dabei ihren ganz eigenen Stil entwickelt und ist ihren Weg mit einer großen Beharrlichkeit gegangen. Die Contenance und Belastbarkeit, die sie gezeigt hat, bewundere ich zutiefst.
 

Grond-Szucsich: Sie sagen, Frau Merkel hat einen eigenen Weg eingeschlagen. Glauben Sie, dass es weibliche und männliche Wege gibt, oder glauben Sie, dass das eher der persönliche Weg war?

Stockbauer: Ich glaube eher an Zweiteres. Im Berufsalltag erlebe ich nicht so viele stereotype Muster. Die Persönlichkeit spielt, denke ich, eine wichtigere Rolle, aber es gibt sicher einige Aspekte, die ich tendenziell eher bei Männern oder Frauen ausmache. Bestimmte Führungsstile Männern oder Frauen zuzuschreiben, würde ich allerdings nicht tun. Entscheidend sind die Persönlichkeit und auch der persönliche Weg, der hinter jeder Person steht.
 

Grond-Szucsich: Führungsverhalten ist also individuell geprägt. Warum glauben Sie, gibt es trotzdem so wenige Frauen in Führungspositionen?

Stockbauer: Das hat viele Gründe. Der wichtigste ist meiner Meinung nach die kulturelle Prägung und damit die klassischen Rollenbilder. Man wird als Frau geprägt davon, ob man möchte oder nicht. Ich möchte aber nicht alles schlechtreden. In den letzten 30 Jahren hat sich einiges in dieser Hinsicht verbessert. Im Vergleich zur Zeit meines Berufseinstiegs finden Frauen mittlerweile eine ganz andere Situation vor. Ich glaube, das muss man auch zeigen, und man darf sich darüber freuen. Nach wie vor gibt es aber auch Stolpersteine.
 

Grond-Szucsich: Woran denken Sie dabei?

Stockbauer: Etwa an das Verhalten von Frauen, wenn es darum geht, Karrieremöglichkeiten wahrzunehmen. Da sind viele Frauen noch zu zögerlich und trauen sich nicht, einen Schritt zu wagen, der vielleicht früher kommt als geplant. Ich habe das Gefühl, Männer denken da weniger darüber nach und zögern seltener, wenn sich Chancen ergeben. Aber das hängt nur mit der gesellschaftlichen, soziokulturellen Prägung zusammen. Das ganze Umfeld bestimmt den Weg, und da sind wir noch nicht, wo wir sein wollen.
 

Grond-Szucsich: Was müssten wir denn dafür tun?

Stockbauer: Diese soziokulturellen Unterschiede bewusst zu machen, ist eine wichtige Maßnahme. Viele Frauen unterschätzen, wie sehr sie ihr Umfeld prägt und beeinflusst. Das haben wir bei der BKS erkannt und setzen mit unseren Karriereprogrammen für Frauen genau dort an. Wir vermitteln nicht nur klassisches Führungsverhalten. Wir gehen auf die individuellen Werdegänge ein und versuchen, Perspektiven aufzuzeigen. Auch Mentoring-Programme sind nicht zu unterschätzen. Einen Sparringpartner zu haben, mit dem man sich austauscht, kann sehr wertvoll für die eigene Entwicklung sein.

Wichtig sind aber auch das Umfeld und die Infrastruktur. Kinder auch nachmittags in die Betreuung zu geben, war zur Zeit meines Berufseinstieges wenig verbreitet. Ebenso waren Krabbelstuben kaum vorhanden und durchaus verpönt. Betrachtet man die Situation heute, hat sich sehr viel getan.
 

Grond-Szucsich: Ein sehr interessanter Zugang. Wie schätzen Sie in diesem Zusammenhang die Auswirkungen der Corona-Pandemie ein?

Stockbauer: Das war ein Rückschlag, das muss man ganz klar so sehen. Ich habe die Umstellung auf Homeoffice mit großer Sorge betrachtet und bin auch weiterhin skeptisch, was die Abwägung der Vor- und Nachteile anbelangt. Ich sehe durchaus die Erleichterungen, die damit verbunden sein können, wie etwa die Zeitersparnis durch das Wegfallen des Arbeitsweges. Viele Frauen sind mit Homeoffice aber einer großen Doppelbelastung ausgesetzt. Die Homeschooling-Verpflichtung, Kontakt halten zur Schule, Essen zubereiten, diese Arbeit übernehmen, auch wenn beide Partner zu Hause sind, überwiegend Frauen. Das bereitet Sorgen, und wir müssen uns bewusst machen, dass Homeoffice für die Karriere extrem nachteilig sein kann. Denn es reduziert die Sichtbarkeit deutlich, und das ist bereits ohne Homeoffice ein großes Thema bei Frauenkarrieren. Für eine erfolgreiche Karriere reicht nicht nur die reine Arbeitsleistung. Man muss sichtbar sein, und das ist die Schwäche vieler Frauen. Homeoffice ist wunderbar, wenn ich Beruf und Familienarbeit vereinbaren möchte. Aber Karriere, Homeoffice und Frau sein verträgt sich in unserer aktuellen Gesellschaft ganz schlecht.
 

Grond-Szucsich: Wie können Frauen denn ihre Sichtbarkeit erhöhen?

Stockbauer: Sie brauchen mehr Mut. Frauen sind so gut in der Ausbildungszeit. Schauen Sie auf die Universitäten. Wer hat gute Noten, wer arbeitet als Tutorin? Da gibt es definitiv keinen Mangel an Frauen. Zu Beginn ihrer Karriere sind Frauen durchaus selbstbewusst und zeigen sich. Mit der Familienarbeit kommt dann aber oft der Knick, und das ist sehr schade. Ich muss da sehr viel Mut machen, Karriere und Familienarbeit zu verbinden, das ist sehr viel Arbeit. Viele landen dann in der Teilzeit. Die lässt sich aber selten gut mit einer Karriere verbinden.
 

Grond-Szucsich: Sie glauben nicht, dass Teamführung auch in Teilzeit möglich ist?

Stockbauer: Das glaub ich schon. Teilzeit gibt es von 25 Prozent bis 90 Prozent. Mit 25 Prozent geht das nicht, mit 80 Prozent schon. Wenn ich eine Führungsposition in Teilzeit ausübe, bedeutet das in der Regel auch, sich die Führungsaufgaben dieser Position mit einer anderen Person zu teilen. Hat man einen guten Sparringpartner, mit dem man sich die Aufgaben teilt und austauscht, geht das vielleicht.

Ein anderer wichtiger Aspekt der Teilzeit ist aber das Einkommen, auch hinsichtlich der Pension. Arbeite ich als Führungsperson in Teilzeit, habe ich vielleicht mein ganzes Leben gearbeitet, viel Verantwortung übernommen, und am Ende reicht es trotzdem nicht für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Für mich stellt sich bei Teilzeit daher eher die Frage: Wie viel Einkommen benötige ich, um ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können?
 

Grond-Szucsich: Für Sie ist also die Selbstbestimmung das Wichtigste und alles andere ein Teil des größeren Bildes der Selbstbestimmung. Wann ist man in Ihren Augen erfolgreich?

Stockbauer: Das ist eine Frage, die mir schon oft gestellt wurde, und sie ist nach wie vor nicht einfach zu beantworten. Meine persönliche Definition von Erfolg ist, die Ziele zu erreichen, die man sich vorgenommen hat. Erfolg kann man nur aus einer subjektiven Perspektive definieren. Wenn ich auf meine Ziele blicke, war ich sehr erfolgreich, vielleicht sogar mehr als gedacht, aber dazu gehören auch Rückschläge, die mit einem sehr intensiven Berufsleben verbunden sind.
 

Grond-Szucsich: Wie definieren Sie Karriere?

Stockbauer: Unser klassischer Karrierebegriff bedeutet im Grunde genommen, Verantwortung in einer großen Organisation zu übernehmen und in dieser Hierarchie der Verantwortung am Ende ganz oben zu stehen. Dieses Verständnis von Karriere unterliegt einem starken Wandel. Wir beginnen in der BKS Bank, tiefes Fachwissen als Expertenkarriere zu begreifen. Hierarchien sind flacher geworden und werden flacher, man arbeitet mehr in temporären Teams, also dieser klassische Karrierebegriff bröckelt. Das ist ja gerade im Bankenbereich, der so viele Berufsbilder hat, eine wichtige Sache. Von IT über Regulation bis hin zu Nachhaltigkeit brauchen wir Experten, die ihren Bereich bestens verstehen. Mit dem klassischen Begriff der Bank haben viele dieser Berufsfelder gar nicht mehr so viel zu tun.
 

Grond-Szucsich: Welchen Tipp würden Sie jungen MitarbeiterInnen geben?

Stockbauer: Den eigenen Karriereweg nicht zu eng zu gestalten, neuen Erfahrungen offen und positiv gegenüberzustehen und sich in verschiedenen Bereichen auszuprobieren. In einem großen Unternehmen kann man dafür die Position oder Abteilung wechseln, bei kleineren Unternehmen lohnt sich dagegen vielleicht ein Wechsel des Arbeitgebers. Es ist wirklich wichtig, ein Gespür dafür zu bekommen, welche Vielfalt das Berufsleben bietet. Das zweite ist Netzwerken, also nicht nur im Netzwerken nach außen, sondern vor allem im Unternehmen selbst. Netzwerke nach außen sind vor allem im Vertrieb wichtig. Ich glaube, man darf auch nicht übersehen, dass man sich lebenslang weiterbilden muss. Ein Universitätsabschluss ist gut, aber für eine gute Karriere reicht das nicht.
 

Grond-Szucsich: Um den Blick in die Zukunft zu richten, wo glauben Sie, geht die Reise für die Bankenbranche hin?

Stockbauer: Die Megatrends sind aktuell und künftig Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Beide Züge fahren mit einem großen Tempo, und um erfolgreich zu sein, muss man in beiden Zügen unterwegs sein. Gleichzeitig ist eine der Herausforderungen für unsere Branche, dass sich die Zahl der Anbieter erhöht hat. Die Vielzahl an Playern, die sich im Bereich des Zahlungsverkehrs mittlerweile tummelt, ist unglaublich. Die Banken waren zudem – bedingt durch die Finanzkrise – regulatorisch sehr beschäftigt. In diesen Bereichen kommen massive Veränderungen auf unsere Branche zu.