Die Meldungen von Datenangriffen im Internet nehmen zu. Trotzdem stehen Sicherheitsüberlegungen beim Design von neuen digitalen Lösungen zu wenig im Vordergrund. Bei den NutzerInnen mangelt es häufig noch am Bewusstsein und Wissen über mögliche Gefahren im Internet.

Der neu gegründete Verein „Cyber Security Austria – Verein zur Förderung der digitalen Sicherheit“, kurz CSA, soll Abhilfe schaffen. Der Verein ist Anfang 2020 aus der Fusion des bisher gleichnamigen Vereins „Cyber Security Austria“ und dem „Austria IT Security Hub“ entstanden. Er wird vom österreichischen Bankenverband unterstützt.

Ziele von Cyber Security Austria sind die Förderung des Sicherheitsbewusstseins in Österreich sowie die Stärkung und Entwicklung von IT-Sicherheitskompetenz am Standort Österreich. „Es hilft nichts, die tollsten technologischen Entwicklungen im IT- und Internet-Bereich zu haben, wenn das Wissen fehlt, wie damit sicher umzugehen ist bzw. was mögliche Gefahren im Cyberspace sind“, sagt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes. 

Zu wenig Wissen und Bewusstsein

„Fast jedes Schulkind hat heute schon ein Smartphone und ist im Internet unterwegs, ohne ausreichend darüber informiert zu sein, wie man richtig mit den persönlichen Daten umgeht, wie man sich davor schützt, gehackt zu werden oder was überhaupt hinter der Vielzahl an Apps steckt, die für Smartphones und mobile Endgeräte verfügbar sind“, ergänzt Stefan Punkl, im Board von Cyber Security Austria vertreten und Digitalisierungs-Experte beim Bankenverband.

Cyber Security Austria setzt daher schon ganz am Beginn der Lernkette an – bei SchülerInnen von Volksschule und Unterstufe. Im Rahmen von altersadäquaten Vorträgen und Workshops werden die wichtigsten Basics zu Cyber-Sicherheit vermittelt. Im Rahmen einer europaweiten Cyber Security Challenge haben ältere SchülerInnen und Studierende die Möglichkeit, ihr Programmierwissen unter Beweis zu stellen und IT-Sicherheitslücken in einem spielerischen Umfeld aufdecken zu lernen.

Plattform für SpezialistInnen

Der Verein geht aber noch viel weiter. „CSA versteht sich als Plattform, die auch Spezialistinnen und Spezialisten die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch bietet und auf dieser Basis relevanten Entscheidungsträgern Know-how zur Verfügung stellen kann“, erklärt Josef Pichlmayr, Vorstandsmitglied von CSA und einer der Initiatoren des Vereins. Darüber hinaus soll intensiv mit Forschung und Lehre sowie Start-ups und Unternehmen kooperiert werden. 

Weiterführend sollen nachhaltige Strukturen aufgebaut werden, um talentierten Nachwuchs im IT-Ausbildungsbereich zu fördern und in Österreich zu verankern. „Wir sehen CSA als wesentlichen Treiber zur Verringerung des IT-Fachkräftemangels in Österreich“, so Pichlmayr.

Weitere Informationen zum Thema:

European Cyber Security Challenge 2020: vom 3. bis 7. November 2020 in Wien

Strategische Infrastruktur: Warum wir kein Wasser haben, wenn das Internet nicht funktioniert