Weniger Filialen, dafür mehr Kundengeschäft: Das zeigt der aktuelle Report "The 2019 Facts & Figures" des Europäischen Bankenverbandes (EBF). Untersucht wurde die Entwicklung aller Kreditinstitute im EU-Raum im Jahresabstand 2008–2018 bzw. 2017/18.

Der Rückgang bei der Zahl der Kreditinstitute und Bankfilialen ist einerseits auf die Finanzkrise 2007/2008 zurückzuführen. Andererseits hat sich das Kundenverhalten grundlegend verändert. "Online Banking und Mobile Banking sind seit Jahren auf dem Vormarsch. 'Digital Banking' lautet heute die Devise. Viele Bankkundinnen und Bankkunden gehen einfach nicht mehr in die Filiale, um Standardbankgeschäfte zu tätigen. Das lässt sich viel bequemer über das Internet erledigen. Für die individuelle Beratung und komplexere Transaktionen stehen freilich weiterhin die Filialen zur Verfügung", sagt Gerald Resch, Generalsekretär des österreichischen Bankenverbandes.


Plus bei Einlagen und Krediten

Was im Jahresvergleich des EBF besonders auffällt: Trotz des Filialrückgangs ist das Volumen der Einlagen und Kredite deutlich gestiegen. Haushalte und Unternehmen hielten 2018 insgesamt rund 13 Billionen Euro an Einlagen bei den Banken. Das sind um vier Prozent mehr als 2017. Das Einlagenwachstum bei den Haushalten fiel mit 4,2 Prozent stärker aus als bei den Unternehmen mit 3,6 Prozent. Bei den Krediten, die an private Haushalte vergeben wurden, betrug das Gesamtvolumen 2018 rund 8,3 Billionen Euro. Das entspricht einem Plus gegenüber 2017 von 2,5 Prozent.   

Den kompletten EBF-Bericht "Banking in Europe: The 2019 Facts & Figures" sowie einzelne Länderberichte finden Sie hier.