Fokus auf den Themen Green Finance, Gender Diversity, Distributed Ledger Technology (DLT) & Blockchain sowie Artificial Intelligence (AI)

Nachdem die jährliche FinTechWeek Vienna, die seit 2017 vom Bankenverband in Kooperation mit dem Verein FinTech Austria und der Wirtschaftsagentur Wien veranstaltet wird, 2020 coronabedingt ausfallen musste, wurde sie nun vom 3. bis 7. Mai 2021 auf einer hochkarätig besetzten virtuellen Bühne nachgeholt. Eingebettet in das Start-up-Festival der Stadt Wien, ViennaUP’21, gaben mehr als 50 ExpertInnen in insgesamt elf verschiedenen Einzelveranstaltungen spannende Ein- und Ausblicke zu Trends, die den Finanz- und FinTech-Sektor in den kommenden Jahren besonders prägen werden.

 

Trend #1: Green Finance

Dieser Megatrend wird ein wesentlicher Hebel in der Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise sein. Banken stehen hier in der Rolle des ‚Ermöglichers‘ und tragen eine besondere Verantwortung. Sie treffen durch ihren Finanzierungsauftrag die Entscheidung über die Realisierung einer Idee bzw. eines Projekts. „Wir dürfen neben der Corona-Krise nicht auf den Klima- und Umweltschutz sowie die sozialen Fragen vergessen. Grüne Investitionen können ein bedeutender Impulsgeber für die wirtschaftliche Erholung und den Übergang zu einem nachhaltigen und widerstandsfähigeren Wirtschaftssystem sein“, so Angelika Sommer-Hemetsberger, Mitglied des Vorstands der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB), im Rahmen eines gemeinsamen Panels mit UniCredit Bank Austria und dem Green Start-Up Glacier.  

 

Trend #2: Gender Diversity und Inklusion 

Ebenso wird dem Thema Gender Diversity künftig mehr Bedeutung zukommen. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Bankenverbandes hat kürzlich gezeigt, dass aktuell erst durchschnittlich rund zehn Prozent der Vorstandsposten in den Aktienbanken mit Frauen besetzt sind. „In der Start-up-Szene sind ebenfalls unterdurchschnittlich wenige Frauen vertreten. Es muss in unser aller Interesse sein, verstärkt weibliche Talente zu finden und für FinTechs zu begeistern“, so Valeska Grond-Szucsich, gemeinsam mit Doris Zingl Koordinatorin der neuen Gender-Diversity-Initiative des Bankenverbands. „Diversität und Inklusion (D&I) sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Immer mehr Organisationen im Finanzbereich schließen sich diesem positiven Trend an, indem sie realisieren, dass D&I einen langfristigen Mehrwert bringen kann, wenn man sinnvoll in Maßnahmen investiert“, so Johanna Maria Leiner und Natalie Staniewicz von den FinTech Ladies.  

 

Trend #3: Distributed Leger Technology (DLT) & Blockchain 

Dank dieser innovativen Technologie ergeben sich erhebliche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung in der Finanzbranche – beispielsweise können künftig Finanzierungen und Wertpapiertransaktionen rascher umgesetzt werden. Wertpapiere können komplett dematerialisiert, also von Papier auf Bits & Bytes umgestellt werden. „Das Ziel ist, die Finanzwelt völlig neu zu denken und neue Lösungen zu entwickeln, die durch Technologien wie die Blockchain überhaupt erst ermöglicht werden“, so Paul Pöltner, Co-Gründer des Guiding Innovators Hub Vienna. Eine dieser Möglichkeiten ist die Echtzeit-Abrechnung von Industrie- und Nutzmaschinen, die bereits auf Blockchain-Basis erfolgt, wie das Tiroler Unternehmen Lindner Traktorenwerke zeigt. Durch die Einführung eines digitalen Euro könnte diese Lösung künftig noch effizienter werden.  

 

Trend #4: Artificial Intelligence (AI) 

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, neben allen anderen Lebensbereichen auch die Finanzbranche grundlegend zu verändern. So kann AI etwa bei der Überwachung von Geldwäsche eingesetzt werden, um „False Positives“ zu reduzieren. Dabei werden legale Transaktionen fälschlicherweise als verdächtig markiert und müssen anschließend manuell von MitarbeiterInnen überprüft werden. Ein ähnliches Prinzip wirkt bei der AI-gestützten Automatisierung von Kreditkarten-Betrugserkennung. Durch den Einsatz von Maschinellem Lernen werden Kosten eingespart, da deutlich weniger Vorfälle manuell überprüft werden müssen. AI birgt damit vor allem im Bereich Compliance und Risikomanagement viele Vorteile. Ebenso können Fonds- und AssetmanagerInnen vom Potenzial Künstlicher Intelligenz profitieren, weil AI-Programme das eigenständige Erkennen von Mustern in Zahlen und Unternehmensdaten oder das Erkennen kritischer Textpassagen ermöglichen.  

 

Geregelter Rahmen für eine innovative Zukunft 

Einen wesentlichen Beitrag zur FinTechWeek Vienna 2021 leisteten auch 14 ExpertInnen der Finanzmarktaufsicht Austria (FMA). Sie gaben einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand von Regularien zu den Themen Cyberrisiko, Crowdfunding, Green Finance und Kryptoassets. Weiters wurde die „Regulatory Sandbox“ der FMA vorgestellt, in deren Rahmen innovative Geschäftsmodelle auf die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen geprüft werden können.  

 

Das waren die Highlights aus dem Programm der 4. FinTechWeek Vienna: 

3. Mai 2021

  • FinTech Collaboration Safari – Host: Accenture
  • Bridging The Gap – Host: DLT Austria

4. Mai 2021

  • Business Treff: InsurLab Germany x Vienna InsurTech Ecosystem – Host: InsurLab Germany, Wirtschaftsagentur Wien
  • Digitale Assets, CBDCs, digitale Wertpapiere – Updates aus der Praxis – Host: S&V Law

5. Mai 2021 

  • IDD und die kundenzentrierte Beratung der Zukunft – Host: Freshfields
  • Fintech & FMA: Praxis-Update – Host: FMA 

6. Mai 2021

  • Business Treff: Nachhaltigkeit in der Welt der Finanzen – Host: Wirtschaftsagentur Wien
  • Diversity & Inclusion driving business value – Host: FinTechLadies & Bankenverband
  • Die Rolle der Banken bei der Gestaltung der Zukunft – Host: UniCredit Bank Austria

7. Mai 2021

  • Partnerships as the Future of Banking – Host: RBI
  • AI in FinTech – Host: AI Austria

 

Weitere Details und Event-Nachlese: www.fintechweek.at.

 

Über die FinTechWeek Vienna: 

Die FinTechWeek Vienna wird vom österreichischen Bankenverband gemeinsam mit dem Verein FinTech Austria kuratiert. Sie zielt darauf ab, Mehrwert für das FinTech-Ökosystem zu schaffen, dieses verstärkt zu vernetzen und den Innovationsstandort Österreich international zu fördern. Es handelt sich um ein neutrales non-profit-Format, unter dessen Dach zahlreiche unabhängige Einzelveranstaltungen stattfinden. Dabei werden Zukunftsthemen diskutiert und vorgestellt. 

 

Rückfragen:

Für den Bankenverband:
Mag. Stefan Punkl 
+43 (0)1 535 17 71 - 25
punkl@bankenverband.at

Für Fintech Austria: 
Mag. Patrick Pöschl 
+43 (0) 676 602 18 10
patrick@fintechaustria.org