Banken unterstützen starkes Comeback der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie

2020 führte der globale Ausbruch der COVID-19-Pandemie zu einem massiven Einbruch der Weltwirtschaft und einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dank rascher Hilfsmaßnahmen seitens der österreichischen Bundesregierung und durch die Unterstützung der Banken konnte die Liquiditätssituation in Unternehmen und privaten Haushalten in Österreich weitgehend stabilisiert werden.

„Die Banken haben einmal mehr bewiesen, dass sie verlässliche Partnerinnen der Wirtschaft sind. Zum einen waren sie dank ihrem deutlich verbesserten Risiko- und Liquiditätsmanagement sowie ihrem starken Eigenkapitalpolster gut gerüstet, um Unternehmen und privaten Haushalten zur Seite zu stehen, zum anderen haben sie rasch und hoch professionell einen Großteil ihres Betriebs ins Homeoffice verlagert, um die Gesundheit sowohl der Bankkundinnen und Bankkunden als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen“, sagt Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbandes und CEO der UniCredit Bank Austria.

„Die Banken haben den Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern im abgelaufenen Geschäftsjahr neben 6,5 Milliarden Euro an gesetzlichen Stundungen weitere 7,6 Milliarden Euro an freiwilligen Stundungen ermöglicht. Zusätzlich haben sie verstärkt Neukredite vergeben. Auch die Versorgung mit Bargeld und ein reibungsloser Zahlungsverkehr waren zu jedem Zeitpunkt sichergestellt“, ergänzt Franz Gasselsberger, Vizepräsident des Bankenverbandes und Generaldirektor der Oberbank.

„Mittlerweile hat die Wirtschaft wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Wir sehen positive Signale für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Die österreichischen Banken sind hervorragend aufgestellt und stehen bereit, diese Aufbruchstimmung als verlässliche Partnerinnen ihrer Kundinnen und Kunden mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit zu unterstützen“, so Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.


Solide Eigenkapitalausstattung der Banken

Die COVID-19-Pandemie sorgte 2020 bei den Betriebserträgen der Banken in Österreich für einen moderaten Rückgang um ein Prozent oder 247 Millionen Euro. Deutlich stärker rückläufig war das konsolidierte Jahresergebnis. Es kam bei 3,7 Milliarden Euro und damit um 45,4 Prozent unter dem Niveau von 2019 zu liegen. Hauptverantwortlich dafür war ein Anstieg der Wertberichtigungen für Kredite und Forderungen sowie der Rückstellungen für erteilte Zusagen und Garantien. Dem gegenüber steht eine solide Eigenkapitalausstattung. Zum Jahresende 2020 erreichten die aggregierten Eigenmittel der Banken 94,3 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote lag bei 16,1 Prozent.

„Damit bieten die österreichischen Banken eine solide Basis für ein starkes Comeback der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie. Jetzt gilt es, der Wirtschaft und den Unternehmen weiterhin mit voller Kraft zur Seite zu stehen, dringend benötigte Liquidität zur Verfügung zu stellen und flexibel auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kundinnen und Kunden zu reagieren. Weiters werden die Banken in Österreich weiterhin alle notwendigen Maßnahmen setzen, um ihre eigene Stabilität für die kommenden Jahre zu sichern und für eine gut abgestimmte, zielorientierte Zusammenarbeit mit Regulatoren, Aufsichtsbehörden und Stakeholdern zu sorgen“, so Verbandspräsident Robert Zadrazil.


Sustainable Finance und Chancengleichheit

Kooperation mit allen Stakeholdern ist insbesondere auch in Sachen Sustainable Finance gefragt.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir neben der COVID-19-Pandemie weiterhin das Thema Klimaschutz auf dem Tisch haben. Im Rahmen der EU-weit angestrebten „Green Recovery“ muss es zu einer klimaverträglichen Transformation unseres Wirtschaftssystems kommen. Wir haben jetzt die Chance dazu, in Sachen Sustainable Finance einen großen Schritt nach vorne zu machen. Die Banken stehen dafür bereit“, erinnert Werner Zenz, Vizepräsident des Bankenverbandes und Sprecher des Vorstandes von Bankhaus Carl Spängler.

Darüber hinaus steht bei den Aktienbanken die aktive Förderung von Chancengleichheit im Finanzbereich im Fokus:

„Männern wie Frauen sollen dieselben Chancen in der Gestaltung ihrer Berufskarrieren offenstehen. Ziel sind gemischte Führungsteams, die einen deutlichen Mehrwert für die Banken als Unternehmen und damit auch für die Kundinnen und Kunden sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen. Ebenso müssen Frauen die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu Finanzprodukten haben wie Männer“, ist Generalsekretär Gerald Resch überzeugt.

Der Bankenverband hat dazu Anfang 2021 eine eigene Gender-Diversity-Initiative ins Leben gerufen.

Robert Zadrazil: „Obwohl sich Frauen und Männer im Personalstand der Aktienbanken in Österreich annähernd die Waage halten, gibt es nach wie vor Aufholbedarf in Managementfunktionen. Derzeit sind erst durchschnittlich rund zehn Prozent der Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Dieser Anteil soll bis zum Jahr 2030 auf zumindest 20 Prozent gesteigert werden.“

Der erste und wichtigste Hebel zur Stärkung von Gender Diversity ist eine Änderung des Mindsets.

„Chancengleichheit muss beim Management in der Führungsetage beginnen und ganz klar in der Führungs- und Unternehmenskultur verankert werden. Zudem müssen bei Initiativen zur Chancengleichheit alle Geschlechter mitgedacht und beteiligt werden. Es geht nicht darum, Frauen durch bestimmte Maßnahmen für männerdominierte Vorstandsetagen ‚passend‘ zu machen, sondern ein gemeinsames Bewusstsein für die Wichtigkeit gemischter Teams zu entwickeln und gemeinsam die erforderlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen“, betont Susanne Riess, Vizepräsidentin des Bankenverbandes und Generaldirektorin von Wüstenrot.


Nähere Informationen zu aktuellen Themen des Bankenverbandes:

www.bankenverband.at


Jahresberichte des Bankenverbandes:

www.bankenverband.at/services/downloads/


Videos des Bankenverbandes zu den Themen:

Sustainable Finance, Zahlungsverkehr und Gender Diversity

 


Rückfragen für MedienvertreterInnen:

MMag. Dr. Gerald Resch
Generalsekretär des Bankenverbandes
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