2. Juni 2025
Bankenverbandspreis 2025
Der Bankenverband hat zum 47. Mal den mit 25.000 Euro dotierten Bankenverbandspreis zur Unterstützung und Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vergeben. Priv.-Doz. Dr. Andreas BAUMGARTNER und Prof. Dr. Bernhard BURTSCHER haben mit ihren Arbeiten die hochkarätige Jury dieses Jahr überzeugen können.
© Bankenverband | Foto: Christian Mikes
„Mit dem Bankenverbandspreis fördern wir seit bald fünf Jahrzehnten junge Talente, die einen wertvollen Beitrag in der Weiterentwicklung der Rechtswissenschaften leisten. Die diesjährigen Gewinner reihen sich in eine lange Liste von namhaften Preisträgern ein“,
sagt Dr. Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.
Der Bankenverbandspreis wird seit 1978 vom Bankenverband an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehen, die im Rahmen ihres Studiums oder ihrer Habilitation Arbeiten in den Bereichen Wirtschafts-, Banken- oder Finanzrecht verfassen. In 47 Jahren wurden insgesamt 371 Personen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet und mehr als 610.000 Euro Preisgeld ausgezahlt.
Meinungsstark mit praktischer Relevanz
Die Habilitationsschrift von Priv.-Doz. Dr. Andreas Baumgartner trägt den Titel „Unternehmensvererbung – zu Kollision und Konvergenz von Erbrecht und Unternehmensrecht“. Sie untersucht die zahlreichen Fragen, besonders solche haftungsrechtliche Natur, die sich aus der Nachlasszugehörigkeit eines Einzelunternehmens oder von Gesellschaftsanteilen sowie aus dem Rechtsübergang auf den bzw die Erben ergeben. Ein eigener Abschnitt ist der in Österreich wenig beachteten Testamentsvollstreckung gewidmet. „Die umfangreiche Arbeit ist äußerst sorgfältig gearbeitet und bereichert die Diskussion durch zahlreiche neue Argumente; sie ist – um ein Wort aus einem der Habilitationsgutachten aufzugreifen – „meinungsstark“. Priv.-Doz. Dr. Baumgartner hat mit seiner Schrift hinsichtlich des Zusammenspiels von Erbrecht und Unternehmensrecht einen neuen Maßstab gesetzt, dem nicht zuletzt wegen der praktischen Relevanz des Themas – Stichwort: Generationenwechsel – besondere Bedeutung zukommt“, erklärt der Vorsitzende der Jury Univ.-Prof. Dr. Martin Winner.
Hochbedeutende Habitilationsschrift mit echter Grundlagenarbeit
Prof. Dr. Bernhard Burtscher hat sich mit seiner Schrift zu „Zivilrecht und Zahlungsverkehr“ habilitiert und damit ein wichtiges bankenspezifisches Thema behandelt. In der Arbeit geht es um Überweisungen und Lastschriften, Debit- und Kreditkarten. „Dieser Bereich zeichnet sich durch ein ‚engmaschiges Netz europäischer Vorgaben‘ in Form der Zahlungsdiensterichtline PSD II aus, die aber nicht so engmaschig sind, dass man auf das nationale Zivilrecht verzichten könnte. Dabei ist es aber nicht immer einfach, die europäischen Vorgaben mit den nationalen zivilrechtlichen Anforderungen in Konkordanz zu bringen, was gerade das zentrale Anliegen Prof. Dr. Burtschers ist, indem er zeigt, welchem Regelungsplan der europäische Rechtsakt folgt und welche Auswirkungen dieser auf die nationale Dogmatik hat“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Winner und führt weiter aus: „Damit ist die Arbeit einerseits eine echte Grundlagenarbeit, die das Thema Zahlungsverkehr gesamtheitlich und systembildend untersucht. Andererseits enthält sie aber eine Fülle von wichtigen Detailergebnissen für die bankrechtliche Praxis. Die Habilitationsschrift ist damit hochbedeutend.“
Die weiteren Preisträger 2025 sind (Nennung in alphabetischer Reihenfolge):
- Dr. Volker ENGELMANN
„Die Grunderwerb- und Immobilienertragsteuer aus Sicht des Parteienvertreters“ - Dr. Petra FELZMANN, BSc (WU)
„Innenhaftung der GmbH-Gesellschafter – Untersuchung der Haftung der Gesellschafter bei nachteiliger Einflussnahme“ - Dr. Dominik SCHINDL
„Die Vorfrage im Schiedsverfahren“ - Dr. Viviane VELISEK, LL.M. (WU)
„Die Bankverbindung in der Verlassenschaft – Rechte und Pflichten der Erbprätendenten" - Dr. Sonja WALCHER
„Freihändige Veräußerungen des Insolvenzverwalters“
„Der Bankenverband gratuliert allen diesjährigen Preisträgern zu den inhaltlich komplexen und gelungenen Arbeiten. Jede Einzelne hat mit der Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Rechtswissenschaften geleistet. Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl an Regulierungen, Vorschriften und Veränderungen sind alle Beiträge für unsere Arbeit überaus wertvoll“, sagt Generalsekretär Dr. Gerald Resch über den Wert der Arbeiten.
Zur Teilnahme am Bankenverbandspreis berechtigt sind Bewerberinnen und Bewerber, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen eines Studiums, einer Habilitation oder einer Forschungstätigkeit an einer österreichischen Universität, an einer österreichischen Fachhochschule oder sonstigen österreichischen Forschungseinrichtung erstellt haben. Weiters werden Arbeiten angenommen, die einen thematischen Bezug zu spezifisch österreichischen Rechts- und Wirtschaftsfragen haben. Nähere Details zu den Teilnahmebedingungen für die Vergabe des Förderpreises sowie Informationen zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern finden sich unter https://www.bankenverband.at/presse/news-archiv/bildung/bankenverbandspreis/
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